Wachteleier

Stand: 12/19/2014
Wachteln sind die kleinsten Hühnervögel Europas. Sie sind Bodenvögel und brüten bevorzugt in trockenen Wiesen, locker bestandenem Buschland oder auf Ackerland. Wegen der Zerstörung von Lebensräumen gehen die Bestände in Mitteleuropa seit vielen Jahren zurück. In Legehaltungen werden die kleineren, chinesischen Zwergwachteln und die japanischen Legewachteln gehalten. Eine Wachtel beginnt bereits mit sechs bis sieben Wochen Eier zu legen. Die Tiere legen bis zu 300 Eier im Jahr.

In Deutschland werden ca. 500000 Wachteleier im Jahr verzehrt. Sie gelten als Delikatesse.

Wachteleier werden von einzelnen landwirtschaftlichen Betrieben als Nischenprodukt erzeugt und angeboten. Hauptlieferanten sind jedoch Italien und Frankreich. Wachteleier aus konventioneller Haltung bestimmen den Markt. Die Tiere werden meist in Käfigen gehalten, wobei es in Deutschland und der EU keine verbindlichen Vorschriften für die Haltung von Wachteln gibt. Die Tiere leben häufig in flachen Gitterkäfigen mit einer Größe von 80 x 40 cm. Den Käfigen fehlen Nester, Rückzugsmöglichkeiten und Beschäftigungsmaterial. Anders in den Richtlinien von Bioverbänden, hier finden sich verschiedene Vorgaben für die Haltung von Legewachteln.

Ein Wachtelei wiegt zehn bis zwölf Gramm. Im Vergleich dazu bringt ein mittelgroßes Hühnerei das fünf- bis sechsfache auf die Waage. Kaloriengehalt und Nährstoffgehalt von Wachteleiern und Hühnereiern sind vergleichbar:

Tabelle: Nährstoffgehalt von Hühnerei und Wachtelei (Angaben je 100 Gramm) (Auszug)
Hühnerei (Gesamtinhalt)
Wachtelei (Gesamtinhalt)
  • Energie
156 kcal
137 kcal
  • Eiweiß
12,8 g
11,9 g
  • Fett
11,3 g
9,3 g
  • Cholesterin
396 mg
396 mg
  • Vitamin A
0,27 mg
0,26 mg
  • Vitamin D
2,9 µg
2,78 µg
  • Vitamin B2
0,41 mg
0,33 mg
  • Eisen
2,0 mg
1,7 mg
Quellen:
Prof. Dr. I. Elmadfa u.a.: Die große GU Nährwert-Kalorien-Tabelle 2013/14, Gräfe und Unzer Verlag GmbH, München 2013
Deutsches Ernährungsberatungs- und Informationsnetz (debinet) (Hrsg.): Nährwertangaben Wachtelei Vollei gekocht, im Internet unter ernaehrung.de (Zugriff 17.12.2014)

Wachteleiern wird gerne eine Heilwirkung zugeschrieben. Auch wird gesagt, dass die meisten Hühnereiallergiker sie vertragen. Hier ist Vorsicht angeraten. Die Verträglichkeit von Wachteleiern für Hühnereiallergiker ist abhängig davon, gegen welche Eiweißkomponente im Ei die Allergie besteht und muss im Einzelfall sorgfältig abgeklärt werden.

Wachteleier sind nicht nur wegen ihrer Seltenheit und „Kleinheit“ etwas Besonderes. Sie werden geschätzt wegen ihres intensiven Eigengeschmacks. Zudem zeichnen sie sich durch ihre natürliche dekorative Tarnfärbung aus. Gekochte Wachteleier können quasi als essbare Tischdekoration oder „in natura“ als dekorative Mini-Ostereier verwendet werden. Ansonsten lassen sich Wachteleier ähnlich Hühnereiern in der Küche nutzen. Sie sind in zwei bis drei Minuten wachsweich und in vier Minuten hart gekocht. Weil sie so klein sind, lassen sich Wachteleier leider schlecht schälen. Einfacher ist die Zubereitung von Spiegeleiern. Wachtelspiegeleier können sehr schön beispielsweise auf Canapés angerichtet werden. Auch Champignons können gut mit je einem Wachtelei gefüllt und im Ofen in der Auflaufform gebacken werden. Mit ein bisschen Kreativität finden sich attraktive Zubereitungen von Wachteleiern.


Quellen und weitere Information
  • Klaus Damme: Haltung von Spezialgeflügel. Tauben, Fasanen, Perlhühner und Wachteln. DLG-Merkblatt 340, im Internet unter dlg.org (Zugriff 05.11.2014, Link veraltet)
  • aid-infodienst Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e.V. (Hrsg.): Expertenforum Allergien vorbeugen, Frage/ Antwort zu Hühnereiallergie, im Internet unter was-wir-essen.de (Zugriff 05.11.2014, Link veraltet)
  • Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, Referat Ökologischer Landbau (Hrsg.): Eier mit Heilwirkung, im Internet unter oekolandbau.nrw.de (Zugriff 05.11.2014, Link veraltet)
  • Bioland e.V. (Hrsg.): Bioland-Richtlinien. Fassung vom 25. November 2014, im Internet unter bioland.de (Zugriff 14.01.2015, aktualisiert 15.02.2021)


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