Greifen Sie zu – mit sauberen Händen! Tipps für eine gute Händehygiene im Privathaushalt

Stand: 04/30/2021
Welttag der Handhygiene! Das ist der 5. Mai, ausgerufen von der Weltgesundheitsorganisation. Dabei steht die "5" im Datum 5.5. für die fünf Finger der Hände. Im Zuge der Coronapandemie ist die gute Handhygiene in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Aber unabhängig der Gefahr einer Übertragung von SARS-CoV-2 ist die konsequente Handhygiene mit eine der wirksamsten Maßnahmen, einer Übertragung von Bakterien und Viren und somit der Gefahr von Infektionen und Intoxikationen vorzubeugen. Das gilt im Besonderen für den Umgang mit Lebensmitteln.

Hände sind „Hand“werkzeuge par excellence. Bei allem, was wir tun, greifen wir mit den Händen zu. Die Hände haben viele Male im Laufe eines Tages Kontakt zu anderen Menschen, zu Tieren, Pflanzen und Erde, zu Gegenständen aller Art und auch zu Lebensmitteln.
Hände sind Träger und Überträger von Mikroorganismen. Auf den Händen lebt eine natürliche Bakterienflora, die den Säureschutzmantel der Haut aufrechterhält. Durch vielfältige Kontakte zur Umwelt gelangen „fremde“ Keime auf die Hände, darunter können auch Krankheitserreger oder Lebensmittel vergiftende Keime, wie Salmonellen, Campylobacter, Enterohämorrhagische Eschrichia Coli (EHEC), Staphylokokken oder Noroviren sein. Werden anschließend Lebensmittel angefasst, so können die Keime leicht auf diese übertragen werden. Wenn die Lebensmittel dann zu lange zu warm (bei Zimmertemperatur) gelagert werden, können sich diese Keime rasch vermehren und bei Verzehr der Lebensmittel zu Durchfall, Erbrechen, Übelkeit, Kreislaufbeschwerden und anderen Symptomen führen. Man spricht auch von einer lebensmittelassoziierten Gastroenteritis (Magen-Darmentzündung, Brechdurchfall).


Vorbeugung durch gute Händehygiene

Sorgfältiges Händewaschen vor dem Umgang mit Lebensmitteln ist das A&O, um einer Übertragung unerwünschter Keime wirkungsvoll entgegen zu wirken.
Die Hände werden nass gemacht, gründlich eingeseift, abgespült und sorgfältig mit einem sauberen Handtuch abgetrocknet. Dabei darauf achten, dass die Hände vollständig eingeseift werden, das heißt: Innenflächen, Handrücken, Zwischenräume zwischen den Fingern, Fingerkuppen und Daumen werden gründlich mit Seife „bearbeitet“. Experten empfehlen, die Hände 30 Sekunden!! lang zu waschen. Damit wird die Keimzahl um 90 bis 99 Prozent reduziert. Ein eigenes Handtuch für die Küche ist empfehlenswert. Auch sollte unbedingt auf den regelmäßigen, spätestens wöchentlichen Handtuchwechsel geachtet werden.

Auf ungeputztem, mit Erde behaftetem Gemüse, auf der Oberfläche von rohem Fleisch oder Fisch oder auf der Schale roher Eier befinden sich immer Bakterien, möglicherweise auch Krankheitserreger. Werden diese Lebensmittel mit den Händen angefasst, sollte man sich diese anschließend waschen.

Außerdem gilt:
Händewaschen immer
  • nach dem Toilettenbesuch
  • nach Husten oder Niesen bzw. Naseputzen, denn der Nasen-Rachenraum ist ein natürlicher Lebensraum von Staphylokokken (Eitererregern)
  • nach dem Kontakt mit (Haus-)Tieren
  • nach dem Kontakt mit Erde
  • vor dem Essen.

Auch die Fingernägel sollten sauber gehalten werden, denn darunter können sich ebenfalls Keime verstecken. Offene Wunden sollten sorgfältig abgedeckt werden.
Desinfektionsmittel sind im Allgemeinen im Privathaushalt nicht notwendig.
Einmalhandschuhe schützen die Hände, ersetzen jedoch nicht die sorgfältige Händehygiene.

Häufiges Händewaschen kann den Hautschutz angreifen. Deshalb empfiehlt sich nach einer letzten gründlichen Händereinigung am Ende der Küchenarbeiten, die Hände mit einer Pflegecreme einzucremen.


Quellen


irmgard.luetticken@dlr.rlp.de     www.Ernaehrungsberatung.rlp.de