Die Landschaft erhalten durch Premium Brand und Edelviez?

oder: Streuobstwiesen in den Hanglagen sichern

  1. Spitzenfrüchte für Premium Brand sowie Edelviez in großer Vielfalt
    Regionale Herkunft, höchste Frucht- und Produktqualität und Transparenz der Erzeugung sind neben dem Marketing die Grundlage für die erfolgreiche Vermarktung von Edelviez, Apfelsaft und den qualitativen Spitzenprodukten der Erzeugergemeinschaft Eifel Premium Brand w.V, dem Eifel Premium Brand.

    Qualität ist das Maß aller Dinge. Die Ausgangsprodukte Apfel, Birne, Kirsche, Mirabelle, Schlehe, Zwetsche u.a. genügen höchsten Ansprüchen. Sie wären also auch frisch vermarktungsfähig. Die verschiedenen Obstarten sind voll ausgereift und bieten so das volle Aroma und die höchsten Zuckerkonzentrationen in der Frucht.
    Die Kombination von Aromafülle und genügend Zucker ermöglicht die Produktion des Spitzenproduktes der Brennerei: den Eifel Premium Brand, der in einer beachtlichen Produktvielfalt angeboten wird. Gleiches gilt für den Edelviez: aromareiche, ausgereifte Apfel- und Birnensorten stellen die Grundlage dar für fruchtigen Edelviez und Apfelsaft!
    Das hierfür verwendete Obst stammt von hoch wachsenden, verstreut liegenden Obstbäumen, dem sogenannten Streuobst in Streuobstwiesen aus der hiesigen Region, der Eifel. Der Verbraucher kann den Produktionsweg der Erzeugung unmittelbar nachvollziehen.
  2. Streuobst, Grundlage für Edelprodukte
    Früher standen die meisten Streuobstbäume in den landwirtschaftlich genutzten Ackerflächen. Mit zunehmender Technisierung werden die Obstbäume mehr und mehr hinderlich. Manchmal wurden die Bäume entfernt (gerodet), häufig sind Ackerflächen in Grünland umgewandelt worden, das erfolgte vor allem in Hangflächen. Zusätzlich werden hängige Grünlandflächen mit Hochstammobstbäumen bepflanzt: Obst für den eigenen Verzehr, für die Viezproduktion und in den landwirtschaftlichen Kleinbrennereien für die Erzeugung von Bränden.
Obst stand für den menschlichen Verzehr entweder frisch oder konserviert in vielfältiger Form zur Verfügung. Früher waren die wichtigsten Verfahren zum Haltbarmachen das Trocknen und Einkochen (Sterilisieren). Getrocknete Birnen beispielsweise wurden für den Birnenfladen (Bierenfloaden, Bierenbunnes) verwendet, getrocknete Zwetschen und Äpfel kamen in dem eifeltypischen Eintopf Saueressen zum Einsatz oder wurden zur Verdauungsförderung verzehrt, während getrocknete Heidelbeeren als wirksames Mittel bei Durchfallerkrankungen dienten. Obstkompott wurde von fast allen Früchten hergestellt und war eine willkommene Abwechslung auf dem winterlich eintönigen Speiseplan mit Sauerkraut und eingelegten Bohnen als einzigem Gemüse. Außerdem wurden Zwetschen, Mirabellen, Äpfel aber auch Stachelbeeren und Kirschen für die Herstellung von Hefekuchen eingesetzt.
Während früher die Ackerflächen regelmäßig mit Stallmist und Jauche gedüngt wurden, - davon bekamen auch die Bäume etwas ab – werden die heutigen Streuobstwiesen nur noch selten oder gar nicht mehr gedüngt. Viele Hanglagen sind so steil, dass eine maschinelle Düngung zwangsläufig unterbleiben muss wegen Umsturzgefahr der Fahrzeuge.
Weit verbreitet sind nach wie vor alte, aromatische und häufig besonders saftige und wohlschmeckende Obstsorten wie z. B. Roter und Weißer Boskoop, Renetten verschiedener Typen, Boiken, Rambour, Nelches Birne oder die Wildzwetschen, auch Dornzwetsche genannt, daneben gibt es aber auch eine namenlose? Mirabelle, die es käuflich nicht zu erwerben gibt sowie die (nur) für Brennereizwecke geschätzte Schlehe.

3. Ökologisch wertvoll und ästhetisch ansprechend: Streuobstwiesen in der Landschaft
Insbesondere in den Südost-, Süd- und Südwesthängen der Südeifel sind die Streuobstlagen weit verbreitet zu finden. Solche Flächen werden besonders intensiv von der Sonne beschienen. Das ist eine ganz entscheidende Voraussetzung für aromatisches und gleichzeitig zuckerreiches Obst. Da diese nach Süden gerichteten Hänge meist flachgrundig sind, neigen sie stärker zur Austrocknung. Damit wird die Obstproduktion auch unsicherer, denn bei stärkerer Sommertrockenheit wird ein größerer Teil der Früchte abgeworfen ehe sie reif sind. In Extremjahren steht die gesamte Obsternte auf dem Spiel
Sowohl die Obstbäume selbst als auch die extensiv bewirtschafteten Streuobstwiesen sind ökologisch wertvolle Bestandteile in der Natur. Die Bäume sind für viele Tierarten (Vögel, Insekten u. a.) Lebensraum oder Teillebensraum. Extensivwiesen sind pflanzen- und tierartenreiche Flächen, da sie – falls überhaupt – nur wenig gedüngt und stets spät genutzt werden. So können sich beispielsweise bunt blühende Kräuter und Leguminosen halten oder gar ausbreiten wie Schlüsselblume, Wiesensalbei, Knollenhahnenfuß, Witwenblume, Margerite, Veilchen, Klee-, Wicken- und Luzernearten. Diese in Verbindung mit den blühenden Bäumen dienen zudem auch als Bienenweide.
Weniger sichtbar ist der hervorragende Erosionsschutz der Streuobstwiesen, denn es wird nahezu kein Boden abgetragen. Gleiches gilt für die Nährstoffauswaschung:
durch die tief in den Boden wachsenden Wurzeln der Streuobstbäume und die ganzjährige Begrünung ohne Düngung findet keine Auswaschung statt. Der Einfluss auf das Landschaftsbild ist im besonderen Maße augenfällig. Eine vom Streuobstbau mitgeprägte Landschaft wie die Südeifel sind sehr vielfältig. Mit der Vielfalt der Landschaft steigt die Erholungswirkung. Vom Streuobst mit geprägte Landschaften sind Erholungsgebiete, die von der Stadtbevölkerung gerne aufgesucht werden. Die steigenden Übernachtungszahlen in der Südeifel bestätigen dies eindrucksvoll.


4. Wer schützt die Streuobstwiesen?
Wenn die Ökonomie stimmt, dann klappt auch die Ökologie, wie an Hand der Streuobstwiesenbewirtschaftung in der Südeifel zu sehen ist. Dabei sind die finanziellen Hilfen des Landes Rheinland-Pfalz im Rahmen des Förderprogrammes umweltschonende Landbewirtschaftung (FUL) von derzeit 600 DM/ha eine wertvolle finanzielle wie auch ideelle Hilfe für die Bewirtschafter, ist doch der Grünlandaufwuchs als Futter bestenfalls mit mäßiger Qualität einzustufen.
Der Zusammenschluß von rund 40 Kleinbrennern in der Südeifel zum Eifel Premium Brand mit dem Ziel Spitzenbranntweine zu erzeugen, erweist sich auch für die Erhaltung der Streuobstwiesen als sehr erfolgreich: Gute Preise für den Eifel Premium Brand ermöglichen auch die Bewirtschaftung von Streuobstwiesen in den Hängen der Südeifel und dienen somit dem Erhalt dieser außerordentlich vielseitigen und attraktiven Erholungslandschaft Eifel.

Jeder Einzelne von uns kann seinen Beitrag dazu leisten diese wertvollen Biotope und Landschaftsteile zu erhalten, in dem er sich auch schon mal etwas Besonderes gönnt oder verschenkt: den Eifel Premium Brand oder einen Edelviez. Natur- und Umweltschutz kann also sehr wohl bei mir, dem Verbraucher, anfangen durch mein Einkaufsverhalten. Das ist besser als nach dem Staat zu rufen und Forderungen an andere zu stellen: mein Beitrag zählt.


    www.DLR-Eifel.rlp.de