Maissilagen 2022 Rheinland-Pfalz: trocken, energiearm, faserreich

Stand: 11/23/2022
Die anhaltende Trockenheit in diesem Jahr hat dazu geführt, dass die Maisernte in vielen Landesteilen von Rheinland-Pfalz schon im August begonnen hat und am 01.10. beendet war. Entsprechend früh wurden die ersten Maisproben gezogen und analysiert. Bis zum 09.11.2022 lagen 213 Analysenergebnisse aus Eifel, Pfalz, Hunsrück und Westerwald vor (siehe Tabelle).


Die Ergebnisse kurz & knapp:
  • Der überwiegende Teil der untersuchten Maissilagen verfehlt beim Energie-, Stärke-, Rohprotein-, Trockenmasse und NDF-Gehalt die Zielvorgaben zum Teil deutlich. In Kombination mit den teilweise sehr zucker- und energiereichen Grassilagen des ersten und zweiten Schnittes muss der vergleichsweise geringe Stärkegehalt vieler Silagen aber nicht von Nachteil sein.
  • Die Ursachen für die seit Jahren niedrigen Rohproteingehalte sind kritisch zu hinterfragen, da auch in vielen Grassilagen seit Jahren Rohprotein fehlt und die Preise für Eiweißfutter (Raps- und Sojaextraktionsschrot) in Folge des Ukrainekrieges stark angestiegen sind.
  • Die sehr hohen Trockenmassegehalte können bei unzureichender Verdichtung (< 270 kg TM/cbm) Probleme mit der Lagerstabilität bereiten. Die Verdaulichkeit der NDF sinkt mit steigenden Trockenmassegehalten. In Kombination mit trockenen Grassilagen besteht die Gefahr der Selektion, wenn nicht durch die Zugabe von Wasser gegengesteuert wird.
Die ausführliche Analyse der Maissilageergebnisse 2022 mit Grafiken zur Entwicklung der Rohproteingehalte und Trockenmasse finden Sie als pdf-Dokument im Anhang.

Bei Fragen zu Ihrer Silage oder zu deren Einsatz in der Fütterung stehen Ihnen die Fütterungsspezialisten der DLR gerne zur Verfügung.


Tabelle: Maissilagen 2022 Rheinland-Pfalz: Ergebnisse nach Futtermittelprüfring
(Auswertung von 213 Analyseergebnissen, Stand 09.11.2022)


Maissilagen 2022_Internet.pdfMaissilagen 2022_Internet.pdf

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